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Warum Black Jack fair ist

Klären wir zunächst, was ich unter „fair“ in Bezug auf ein Spiel im Casino verstehe. Allein der Umstand, dass der Hausvorteil gegenüber dem Spieler wenige Prozent beträgt, begründet – zumindest für mich – nicht die Fairness-Medaille. Ansonsten hätte auch Roulette mit lediglich 2,7 % (der sog. Zerosteuer) eine verdient.

Fair in diesem Kontext bedeutet für mich, dass dem Spieler, der mit Disziplin und Strategie agiert, die Chance eingeräumt wird, den Hausvorteil in einen Vorteil für sich zu drehen. Und das macht Black Jack zumindest dann, wenn der Dealer die Karten aus dem klassischen Kartenschlitten gibt und nicht einer Maschine entnimmt, die die gespielten Karten gleich wieder einmischt.

Denn nur mit dem klassischen Kartenschlitten sind die Elementarereignisse beim Black Jack von einander abhängig, anders als beim Roulette oder beim Würfeln . Fällt beim Roulette beispielsweise die Nummer 17, so ändert sich dadurch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der 17 nicht. Gleiches gilt für jede Würfelzahl, die zuvor gefallen ist. Einen Drang des Zufalls zu einem Gleichgewicht gleich wahrscheinlicher Chancenteile – wie es das Gesetz des Ausgleichs unterstellt – gibt es nämlich nicht. Gleichwohl ist diese Annahme irrige Grundlage vieler Spielsysteme. Alle Verlustprogressionen gehen von ihrer Gültigkeit aus und können daher mathematisch und empirisch nicht bestehen.

Ziehen Sie dagegen aus einem Kartenspiel zufällig nacheinander drei Asse, so hat sich die Wahrscheinlichkeit für das Ziehen des vierten Asses ganz erheblich reduziert. Während die Chance für das erste As bei einem kompletten 52er Blatt 4:52 ist (gekürzt 1:13), beträgt sie für das vierte As nur noch 1:49. Und wenn man um die Bedeutung höherwertiger Karten für die Chancen des Spielers weiß, ja dann…